Dienstag, 2. Oktober 2007

17 Schaubudenattraktionen auf alten Ansichtskarten



Ansichtskarten entwickelten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem industriell gefertigten Massenartikel, der sich größter Beliebtheit erfreute.

Bis 1905 wurde die Bildseite oft überschrieben. Der Grund dafür war, dass die Vorderseite allein der Anschrift vorbehalten war. Viele Ansichtskarten aus dieser Zeit haben daher auf der Bildseite ein kleines weißes Feld mit der Aufschrift „Gruß aus…“ oder „Gruß von…“ für kurze Mitteilungen.
Die Karten tauchten von Beginn an auch auf den Volksfesten auf. Zunächst handelte es sich dabei um Lithographien, die in einem Bauchladen oder einem kleinen Verkaufsstand angeboten wurden.

Postkartenverkäufer - Detail einer Bildpostkarte

Motive sind oftmals Jahrmarktszenerien mit den typischen Geschäften der Zeit, aber auch einzelne Attraktionen oder humoristische Szenen.
Für große Jahrmärkte lohnte es sich, eigene Karten in Auftrag zu geben. Die meisten Exemplare zeigen jedoch sich wiederholende Motive, die sich nur durch Aufdrucke wie „Gruß vom Schützenfest …“ unterscheiden. Andere Karten haben keine oder lediglich eine aufgestempelte Ortsangabe.

Obwohl die Darstellungen vereinfachend, häufig belustigend und mitunter im wahrsten Sinne „überzeichnet“ sind, geben sie doch interessante Einblicke in das bunte Leben auf den Jahrmärkten  vor über 100 Jahren. Sie informieren über die Art der Fahrgeschäfte und Schaustellungen auf den Festplätzen, die angebotenen Speisen, aber auch über das zu allen Zeiten oftmals derbe, manchmal ausufernde und enthemmte Treiben auf den Volksfesten.

Nach dem ersten Weltkrieg kamen verstärkt kolorierte Fotografien auf, die realistischere Eindrücke vermitteln.

Andere sehr verbreitete Sujets sind einzelne Fahrgeschäfte und vor allem Schaustellungen. Der Verkauf dieser Souvenir-Karten mit schwarz-weißen Fotografien stellte eine wichtige Einnahmequelle verschiedener Schaubudenattraktionen wie "Liliputaner", „Kolossalmenschen“ oder „Riesen“ dar.
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(c) Stefan Nagel 2007

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